13.02.2024

Heimatgeschichte greifbar machen

Woeste-Gymnasium hat Bildungspartnerschaft mit Stadtarchiv und Stalag-Gedenkstätte unterzeichnet

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vorne v. li.:  Arne Hermann Stopsack, Bürgermeister Christian Schweitzer, Prof. Dr. Jörg Trelenberg, Martin Gropengießer, Alexandra Haber
hinten v. li.: Eberhard Thomas, Marvin Wilde, Jesper Höppe, Lukas Jagodzinski, Mia Forte, Alice Dragan

Das Woeste-Gymnasium Hemer kooperiert mit dem Stadtarchiv und der Stalag-Denkstätte. So sollen alle Beteiligten davon profitieren können.
Lehrbücher und Filme über die Weltgeschichte gibt es zahlreiche, doch die Vergangenheit wird erlebbarer durch Dokumente, Bilder und Zeitzeugen aus dem direkten Umfeld. Das Hemeraner Stadtarchiv bietet dafür reichlich Material, von dem die Schüler des Woeste-Gymnasiums Hemer jetzt stärker profitieren sollen. Die Schule hat eine Bildungspartnerschaft mit dem Stadtarchiv und der Informations- und Gedenkstätte Stalag VI A geschlossen. „Hier kann man Geschichte greifbar machen“, freut sich Schülersprecher Marvin Wilde bei der Unterzeichnung der Kooperation.

„An einem authentischen Ort kann mit authentischen Quellen
Geschichtsforschung betrieben werden.
Dr. Jörg Trelenberg - Schulleiter Woeste-Gymnasium

So ein volles Haus hat das Stadtarchiv selten: Schülervertreter, Lehrer, Schulleitung, Bürgermeister, Vertreter des Stadtarchivs und des Vereins für Zeitgeschichte kamen zur offiziellen Beurkundung zusammen. Das Gymnasium kooperiert bereits mit anderen Schulen, der Musikschule oder der FH Südwestfalen, schätzt die Zusammenarbeit als Bereicherung des Schullebens.

Als besonders wertvolle Kooperation hob Dr. Jörg Trelenberg die Zusammenarbeit mit dem Stadtarchiv und der Gedenkstätte hervor, von der beide Seiten sehr profitieren würden. „An einem authentischen Ort kann mit authentischen Quellen Geschichtsforschung betrieben werden“, betonte der Schulleiter. Wie sehr Schüler von heimischen Quellen profitieren können, hat das Gymnasium zuletzt bei der Projektwoche „Erinnerungskultur“ erfahren.

Lust auf Geschichte wecken

Wie vielfältig die Entdeckungen im Kulturquartier am Sauerlandpark sein können, verdeutlichte Martin Gropengießer als Initiator und Ansprechpartner der Schule. Schülern werde vor Ort der Zugang zu vielen historisch-politischen Themen erleichtert. Die Industrialisierung am Beispiel heimischer Firmen, alte Schulchroniken oder die Familiengeschichte seien einige Beispiele. Durch entdeckendes Lernen werde Lust auf Geschichte geweckt.

Lob gab es von Bürgermeister Christian Schweitzer. „Dokumente der Stadtgeschichte enger in den Unterricht einzubinden, schafft eine andere Identität zur Stadt“, sagte er. Das Archiv als Gedächtnis der Stadt werde so zugänglich gemacht. Alexandra Haber als Archivleiterin lud zu Entdeckungstouren ein und hatte reichlich Beispiele auf den Tischen platziert: Alte Postkarten aus Hemer, historische Briefköpfe heimischer Unternehmen, alte Ausgaben der Heimatzeitung. Das Archiv sei eben mehr als eine „Aktenarchivierungsanstalt“ unterstrich der langjährige Archivar Eberhard Thomas.

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Besuch aller Schüler in der Stalag-Gedenkstätte

Zweiter Partner ist die Stalag-Gedenkstätte. Als Vertreter des Vereins für Hemeraner Zeitgeschichte unterzeichnete Arne Hermann Stopsack die Bildungspartnerschaft. Durch die Auseinandersetzung mit vergangenem Unrecht soll Schülern ermöglicht werden, Wissen über die Vorgeschichte des demokratischen Rechtsstaats zu erwerben und fachliche Kompetenzen zu entwickeln, die sie zur Teilhabe an den Angeboten der Erinnerungskultur befähigen.

Konkret wird in der Umsetzung der Partnerschaft jeder Schüler des Gymnasiums mindestens einmal den Gedenkraum und das Stadtarchiv besuchen. Bei Facharbeiten soll Beratung angeboten werden. Schulprojekte und Gedenkveranstaltungen sollen unterstützt werden. Schülerpraktika, historische Stadtführungen und Zeitzeugengespräche können weitere Kooperationsmöglichkeiten sein.

Text und Fotos: Ralf Engel / IKZ vom 09.02.2024



Letzte Änderung: 14.02.2024