15.04.2024 | ||||||
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Neanderthal-Ausstellung zu Gast am Woeste-GymnasiumIn der kleinen Aula informiert das Museum über „2 Millionen Jahre Migrationsgeschichte“
Das Gymnasium ist die erste Schule, die eine Ausstellung des Neanderthal-Museums beherbergt. Das Thema: „2 Millionen Jahre Migrationsgeschichte“.
„Wir sind alle Afrikaner“, ist einer der Aha-Momente der Wanderausstellung „2 Millionen Jahre Migrationsgeschichte“ des Neanderthal-Museums. Besucher können sich eine Brille mit der Aufschrift in spiegelverkehrter Schrift aufsetzen und sehen diese Botschaft dann mit einem Blick in den Spiegel. Seit Mittwoch ist die Ausstellung in der Kleinen Aula des Woeste-Gymnasiums zu finden. Damit ist es die erste Schule, die Exponate aus dem Museum aus Mettmann anmietet. In verschiedenen Bereichen schildert die Ausstellung, woher wir Menschen kommen und wie sich der kulturelle Austausch vollzogen hat. Und dabei gibt es verschiedene Möglichkeiten. Die Schüler können Koffer öffnen, wo sich die Repliken von Schädeln oder alten Werkzeugen befinden. Manchmal verbirgt sich aber auch ein Touch-Screen in einer Truhe, in der ein Forscher über die Menschheitsgeschichte referiert.
Migration gab es schon immer in der MenschheitsgeschichteDrehbare Kuben, Schaukästen und Leinwände informieren über die frühen Kulturen. Weiterhin haben die Besucher die Möglichkeit, Kopfhörer an verschiedenen Stellen einzustecken und sich Wissenswertes anzuhören. Nicht nur Experten und Forscher kommen zu Wort, auch ein fiktives Mädchen beschreibt ihre ur- und frühgeschichtliche Migration.„Die Jäger und Sammler aus vergangenen Zeiten sind immer schon in die Bereiche gewandert, wo die Lebensbedingungen besser sind“, sagte Ausstellungsleiterin Melanie Wunsch bei der Eröffnung. In den Zeiten moderner Staaten sei die menschliche Mobilität aber nun einem komplexen Regelungsprozess unterworfen. Schulleiter Jörg Trelenberg bemerkte: „Migration ist nicht etwas Neues seit 2015. Das hat es immer schon gegeben in der Menschheitsgeschichte.“ Auch interessant: Alle Europäer haben, so die in der Ausstellung dargestellten Forschungsergebnisse, in unterschiedlicher Ausprägung das Material von drei Volksgruppen in den Genen: Den Jäger- und Sammler-Kulturen im europäischen Raum, den Bauern-Kulturen, die aus dem Gebiet der heutigen Türkei nach Europa gewandert sind, und den Yamnaya-Viehzüchter-Kulturen, die aus Osteuropa und Asien stammen. Wunsch stellte in ihrem Vortrag ebenfalls klar, dass die Wiege der Menschheit in Afrika liegt. Beeindruckt zeigte sich die Ausstellungsleiterin über das Engagement der Lehrkräfte. Ein Team aus drei Lehrern hatte in den Osterferien innerhalb von vier Tagen die Ausstellung eigenhändig aufgebaut. „Viele Museen brauchen dabei Hilfe“, erklärte dazu Melanie Wunsch. Die Ausstellung ist Teil des Jubiläums „100 Jahre Höheres Schulwesen“, was im Gymnasium gefeiert wird. Zuerst ist die Ausstellung für Klassen innerhalb des Gymnasiums geöffnet. Aber auch Klassen aus anderen Schulen aus Hemer und der Umgebung können später die Ausstellung besuchen. Ab Mai sollen die Wanderausstellung am Wochenende auch für die Allgemeinheit zugänglich sein. Text und Fotos:
Hendrik Schulze-Zumhülsen / IKZ v. 1.04.2024
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