Mitteilung an die Elternschaft vom 29.01.2022

Schulrundbrief Nr. 12


Liebe Eltern, liebe Schülerinnen und Schüler,

das erste Halbjahr dieses Schuljahres ist zu Ende und alle Schülerinnen und Schüler haben ihre Zeugnisse und Laufbahnbescheinigungen erhalten. Zum Halbjahreswechsel möchte ich Ihnen einige Informationen geben.


Corona-Pandemie

Im Januar hatte auch unsere Schule eine ansteigende Anzahl an Infektionen unter den Schülerinnen und Schülern in den verschiedenen Klassen und Jahrgängen zu verzeichnen. Betroffen sind nicht nur, aber insbesondere die jüngeren Jahrgänge. Auch wenn die Infektionen bei den Schülern häufig milde Verläufe zeigen, sollten wir weiter achtsam sein und die bekannten Hygieneregeln strikt einhalten.

Unter den Lehrkräften haben wir nach dem jetzigen Stand keine Corona-Erkrankungen. Das bedeutet, dass der Unterricht in allen Klassen und Kursen vollständig erteilt werden kann. Auch alle Ganztagsangebote finden derzeit im vollen Umfang statt. Hoffen wir, dass es in den nächsten Wochen so bleiben wird!


Kompensation von Lerndefiziten

Die schulische Elternvertretung hat angeregt, noch einmal erklärend auf unser Konzept der Kompensation pandemiebedingter Lerndefizite einzugehen. Dies sei derzeit das beherrschende Thema unter den Eltern. Dem will ich gern nachkommen - aufgrund der Vielschichtigkeit an dieser Stelle auch etwas ausführlicher.

Zunächst einmal ist erfreulicherweise festzustellen, dass die Gesamtanzahl der Minderleistungen auf den Zeugnissen sich insgesamt nicht erhöht hat. Im Vergleich zu den Halbjahreszeugnissen im Schuljahr 2019/20, also den letzten Zeugnissen vor der Pandemie, sind bei gleicher Schülerzahl sogar knapp 10 Prozent weniger "Fünfen" zu verzeichnen. In den unteren Jahrgängen, namentlich in der Klasse 5 bis 8, ist der Rückgang sogar noch deutlicher.

Es gibt für diesen zweifellos positiven Trend aus Sicht der Schulleitung verschiedene Erklärungsansätze:

  • Der entscheidende Faktor scheint die Umstellung auf G9 zu sein. Für den Lernstoff bis zum Abitur steht den Schülern ein ganzes Jahr mehr zur Verfügung. Es bleibt mehr Zeit zur Übung und Wiederholung als im G8-Lehrgang.
  • Es scheint sich auszuzahlen, dass wir im Zuge der Umstellung auf G9 die frei verfügbaren Ergänzungsstunden konsequent den Hauptfächern Deutsch, Mathematik und Englisch zur Verfügung gestellt haben. 
  • Auch durch den coronabedingten Wegfall vieler Veranstaltungen (Klassenfahrten, Projektwoche, ... ) hat es in den letzten zwei Jahren wesentlich mehr regulären Unterricht gegeben.
  • Die Phasen des Distanzunterrichts waren bei der Mehrzahl unserer Schüler offenbar nicht so ineffektiv, wie dies vielleicht an anderen Schulformen in NRW der Fall war..
  • Schüler, die im Distanzunterricht nicht so gut zurechtgekommen sind, haben - von selbst oder auf Anraten - von der Möglichkeit der freiwilligen Wiederholung Gebrauch gemacht.
  • Als Schule haben wir versucht, durch verschiedene Maßnahmen Lernrückstände auszugleichen: Vermehrtes Üben und Wiederholen im Unterricht, Summer-School in den Sommerferien, verstärktes Tutorienprogramm, Zusatzunterricht für die Abiturvorbereitung am Wochenende.
  • Nicht zuletzt: Lehrer nehmen im Unterricht und bei der Leistungsbewertung Rücksicht auf das, was von den Schülerinnen und Schülern realistisch erwartet werden kann!
Dennoch sollten wir alle in unseren Bemühungen nicht nachlassen. Als neuer Baustein sind die NRW-Bildungsgutscheine anzusprechen: Insgesamt 60 Schüler der Sekundarstufe I haben zusammen mit dem Halbjahreszeugnis das schriftliche Angebot zur Nutzung kostenloser Nachhilfe bei einem frei wählbaren "Bildungsanbieter" erhalten. Die Auswahl der Schüler und Fächer ist jeweils in der Zeugniskonferenz festgelegt worden. Ziel ist es, dass möglichst viele Schüler die Versetzung in das nächste Schuljahr erlangen. Weitere Bildungsgutscheine werden wir - gern auch auf Anfrage - zum Beginn des vierten Quartals an Schüler mit akuter Versetzungsgefährdung ausgeben.


Schülersprech
tag am 04.02.2022


Der jährliche Schülersprechttag, der maßgeblich auf Schüler- und Elterninitiative zurückgeht und nunmehr schon zum sechsten Mal an unserer Schule durchgeführt wird, ist eine gute Gelegenheit, einmal außerhalb des normalen Unterrichtsbetriebs ungestört mit seinen Lehrern zu sprechen.

Der Schülersprechtag liegt terminlich eine Woche nach der Ausgabe der Halbjahreszeugnisse und der individuellen Lern- und Förderempfehlungen und hat damit bereits einen gewissen Schwerpunkt. Der Anlass für ein Gespräch kann aber sehr unterschiedlicher Natur sein:
  • Erläuterung der Individuellen Lern- und Förderempfehlungen
  • Gemeinsame Erstellung von Förderplänen
  • Gespräche zur Studien- und Berufsorientierung
  • Fach- und Laufbahnberatung in der Oberstufe
  • Gespräche zur Facharbeit (Stufe Q1)
  • Sonstige Beratungen (z.B. Feedback- oder Kummergespräche)
    • auf Wunsch der Schüler 
    • auf Wunsch der Lehrkräfte
Nachdem der Schülersprechtag in der Vergangenheit trotz der Vielzahl der möglichen Gesprächsanlässe teilweise nicht so gut genutzt wurde, wie es wünschenswert gewesen wäre, hat die Schulkonferenz in ihrer Sitzung vom 12.06.2017 beschlossen, dass am Tag des Schülersprechtages zunächst zwei Stunden Unterricht stattfinden und anschließend von der 3. bis einschließlich 6. Schulstunde die Sprechstunden durchgeführt werden. Dies hat in den letzten Jahren sehr gut funktioniert.

Zum Anmeldeverfahren: Im Normalfall vereinbaren die Schüler und Lehrer ihre Gesprächstermine im Vorfeld persönlich. Wenn eine diskrete Terminvereinbarung gewünscht ist, kann diese natürlich auch per E-Mail erfolgen. Spontane Gesprächswünsche seitens der Schüler werden nach Möglichkeit ebenfalls erfüllt.

Hinweis zur Hausordnung: Wartezeiten vor und zwischen den Beratungsgesprächen lassen sich nicht immer vermeiden und berechtigen nicht dazu, dass Schüler der Sekundarstufe I das Schulgelände verlassen. Allgemeiner Aufenthaltsbereich bei längeren Wartezeiten ist die Mensa und die Kleine Aula.


Eine funktionierende Gesprächs- und Feedbackkultur ist ein wichtiger Bestandteil an einer Schule. In diesem Sinne wünsche ich allen Gesprächen einen guten und konstruktiven Verlauf!

Einen herzlichen Gruß,
Ihr Jörg Trelenberg
 
Friedrich-Leopold-Woeste-Gymnasium • Albert-Schweitzer-Straße 1 • 58675 Hemer • Telefon +49 2372 9491-60


Letzte Änderung: 29.01.2021