Hallo, ich bin Anna Hartel,
ich arbeite am
Friedrich-Leopold-Woeste-Gymnasium im Unterricht
von Herrn Hartel als Co-Lehrerin mit. Dabei kann
ich sowohl im Fach Biologie (Chemie mag ich
nicht so sehr) als auch bei AGs, Klassenfahrten,
Wandertagen und als stellvertretende
Klassenleiterin helfen. Meistens helfe ich aber
einer 5. Klasse, etwas über Hunde zu lernen und
sich schnell an unserer Schule wohl zu fühlen.
Ich bin ein Mischling der Rassen „Kleiner
Münsterländer“ und „English Springer Spaniel“
und habe etwas von deren Temperament geerbt.
Geboren wurde ich im Juli 2009 in der Nähe von
Verl bei einem Hundezüchter. In den Herbstferien
2009 zog ich bei Herrn Hartel zu Hause ein und
begann mein Leben als Schul- und Jagdhund.
Seitdem bin ich immer aufgeregt und mit viel
Freude im Unterricht dabei. Nur die Wartezeiten
im Sammlungsraum oder im Auto finde ich nicht so
toll.
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Der Einsatz von Anna wurde im Jahr 2009 konzipiert und
nach dem Einzug von Anna in Angriff genommen. Anna und ihr
Halter nahmen an verschiedenen Aus- und Fortbildungskursen
zur allgemeinen Erziehung (Hundeschule Haas, Sümmern),
jagdlichen Ausbildung (Hegering) und Schulhundausbildung
(ColeCanido) teil. Eine Zertifizierung oder Prüfung wurde
dabei bewusst nicht angestrebt, da man sich nicht einer
Philosophie verschreiben, sondern das beste aus allen
Angeboten aussuchen wollte. Einschätzungen von
Hundetrainern bestätigten aber die Einsetzbarkeit von Anna
im schulischen Umfeld.
Der Einsatz von Schulhunden hat viele positive Effekte auf
den Lernprozess und auf die Verhaltensentwicklung von
Kindern (und allen anderen Menschen). Wikipedia fasst
hierzu zusammen:
[...] Die tiergestützte Pädagogik mit
dem Hund setzt einen pädagogischen Abschluss des
Hundeführers voraus. Es besteht ein pädagogisches
Konzept, das die individuellen Voraussetzungen der
Schüler und des Hundes berücksichtigt. Ziel ist eine
individuelle Förderung der einzelnen Schüler und ein
effektiveres Arbeiten in der Klassengemeinschaft.
Untersuchungen von Brita Ortbauer haben ergeben, dass
schon die regelmäßige Anwesenheit eines Hundes im
Klassenverband (freie Interaktion) Veränderungen
bewirkt: →
[1]
- Schüler gehen lieber zur Schule
- Außenseiter werden aus ihrer Isolation geholt
- Auffälligkeiten reduzieren sich
- Positive Sozialkontakte werden gefördert
- Lehrer werden mehr beachtet.
Durch gelenkte Interaktionen im Klassenverband, in der
Kleingruppe oder der Einzelarbeit können unter anderem
Probleme in den Bereichen Wahrnehmung, Emotionalität,
Sozialverhalten, Lern- und Arbeitsverhalten und Motorik
mit Ergebnissen aufgearbeitet werden, da der Hund als
„Katalysator“ wirkt. [...]
Der Altbundespräsident Johannes Rau nannte den Einsatz
von Schulhunden einen wertvollen Beitrag zum Angstabbau
bei Kindern und zum Erlernen, wie Kinder ein Haustier
richtig behandeln sollten.
Das Kultusministerium des Landes Schleswig Holstein
beurteilt den Schulhundeinsatz als wichtig, „damit
Kinder den richtigen Umgang mit dem Hund erlernen, damit
den Kindern die oftmals durch Medien geschürte Angst vor
Hunden genommen wird und der Hund wieder als das
betrachtet werden kann, was er immer war: ein Haustier
und Begleiter des Menschen, insbesondere für Stadtkinder
oft einer der wenigen, direkten Kontakte zur Natur.“
Leseförderung
Einige Dokumente zum Rahmen des Einsatzes von Anna können
hier eingesehen werden:
Weiterführende Literatur
- Kotrschal, K.,
Ortbauer, B. (2003): Behavioral effects of the
presence of a dog in a classroom. In: Anthrozoos:
A Multidisciplinary Journal of The Interactions of
People & Animals. 16, Nr. 2,
S. 147–159.
- Beetz, A. (2012): Hunde im Schulalltag -
Grundlagen und Praxis, Ernst Reinhardt
Verlag, München.
- Agsten, L. (2009): HuPäSch, Hunde in die
Schulen - und alles wird gut !?, Books on
Demand GmbH, Norderstedt.
- O'Heare, J. (2009): Die Neuropsychologie
des Hundes, animal learn verlag, Bernau
- Stöger-Haselböck, P.
(2013): Finding
the perfect school dog, Diplomarbeit,
Universität Wien.
- https://www.schulministerium.nrw.de/docs/Recht/Schulgesundheitsrecht/Schulhund/Allgemeine-Hinweise-Schulhund.pdf
Literatur zum Hundeverständnis
- Feddersen-Petersen, D.
(2004): Hundepsychologie,
4. Aufl.,
Frankh-Kosmos, Stuttgart.
- Feddersen-Petersen, D.
(2008): Ausdrucksverhalten
beim Hund, Frankh-Kosmos, Stuttgart.
- Bloch, G. (2004): Der Wolf im Hundepelz,
Hundeerziehung aus unterschiedlichen Perspektiven,
Frankh-Kosmos, Stuttgart.
- Bloch, G. (2007): Die Pizza-Hunde,
Frankh-Kosmos, Stuttgart.
- Bloch, G.; Radinger, E.
(2010): Wölfisch
für Hundehalter, Frankh-Kosmos, Stuttgart.
- Bloch, G.; Radinger, E.
(2012): Affe
trifft Wolf, Frankh-Kosmos, Stuttgart.
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