Schulprogramm Geschichte Leistungsbewertung

Konzept der Schule
Vereinbarungen der Fachkonferenz Geschichte zur Leistungsbewertung

Leistungsbewertung in der Sekundarstufe I

Die rechtliche Grundlage für Leistungsbewertung in der Sekundarstufe I sind im Schulgesetz (§ 48 SchulG) sowie in der Ausbildungs- und Prüfungsordnung für die Sekundarstufe I (§6 APO-SI) dargestellt. Da im Pflichtunterricht der Fächer des Lernbereichs Gesellschaftslehre keine Klassenarbeiten vorgesehen sind, erfolgt die Leistungsbewertung ausschließlich im Beurteilungsbereich „Sonstige Leistungen im Unterricht“. Dabei hat jede Bewertung von Leistungen ihren Ausgangspunkt bei den im Unterricht erworbenen Kompetenzen.

Gemäß des Kernlehrplans für das Fach Geschichte sind dabei Kompetenzen in folgenden Bereichen auszubilden:
  • Sachkompetenz
  • Methodenkompetenz
  • Urteilskompetenz
  • Handlungskompetenz
Alle vier Bereiche sind dabei für die Leistungsbewertung angemessen zu berücksichtigen. Wie bereits erwähnt, sollen die einzelnen Kompetenzen im Unterricht nachgewiesen werden. Dies kann geschehen durch:
  • mündliche Beiträge zum Unterricht (z.B. Beiträge zum Unterrichtsgespräch, Kurzreferate)
  • schriftliche Beiträge zum Unterricht (z.B. Protokolle, Materialsammlungen, Hefte/Mappen, Portfolios, Lerntagebücher)
  • kurze schriftliche Übungen (Schriftliche Übungen sollen ausschließlich der Überprüfung von Kompetenzen dienen. Ein bloßes Abfragen von Faktenwissen kann der Kompetenzdiagnose nicht dienlich sein.)
  • Beiträge im Rahmen eigenverantwortlichen, schüleraktiven Handelns (z.B. Rollenspiel, Befragung, Erkundung, Präsentation)
Die Möglichkeit, eine schriftliche Leistung einzubringen wie in 2. und 3. wir den Schülerinnen und Schülern gegeben. Es ist die Aufgabe des Geschichtslehrers, seine Schülerinnen und Schüler zu Beginn des Schuljahres auf die hier genannten Kriterien zur Leistungsbewertung hinzuweisen.

Die zu den vier Bereichen zu erwerbenden Kompetenzen sind sowohl bei den Fachlehrplänen als auch unten auf dieser Seite aufgeschlüsselt.

Leistungsbewertung in der Sekundarstufe II - Klausuren

Anzahl und Länge der Klausuren

Einführungsphase Stufe EF
Qualifikationsphase Stufe Q1
Qualifikationsphase Stufe Q2
EF 1.1: 1 Klausur 2 UStd
Grundkurs Q1.1: 2 Klausuren 2 UStd
Leistungskurs Q1.1: 2 Klausuren 3 UStd
EF 1.2: 2 Klausuren 2 UStd Grundkurs Q1.2: 2 Klausuren 2 UStd Leistungskurs Q1.2: 2 Klausuren 3 UStd

Grundkurs Q2.1: 2 Klausuren 3 UStd Leistungskurs Q2.1: 2 Klausuren 4 UStd

Grundkurs Q2.2: 1 Klausur 3 ZStd Leistungskurs Q2.2: 1 Klausur 4,25 ZStd

Konstruktion und Bewertung der Klausuren

Die zu erbringenden Leistungen in Klausuren richten sich in zunehmendem Maße nach den drei Anforderungsbereichen ((I) Reproduktion, (II) Reorganisation und Transfer, (III) Reflexion und Problemlösung). In der Einführungsphase kann somit insbesondere im ersten Halbjahr auf eine Aufgabe aus dem Anforderungsbereich III verzichtet werden. Klausuren in der Qualifikationsphase müssen alle drei Anforderungsbereiche aufweisen.

Da sich Aufgabenart und Aufgabenstellung im Verlauf der Qualifikationsphase zunehmend an die Bedingungen der schriftlichen Abiturprüfung anpassen müssen, ist neben der Berücksichtigung der Anforderungsbereiche ebenfalls auf eine Verwendung der im Abitur obligatorischen Operatoren zur Aufgabenstellung zu achten. Die Aufgabenstellungen sollen dabei variieren, um die Schülerinnen und Schüler bestmöglich auf die schriftliche Abiturprüfung vorzubereiten.

Die Bewertung der Klausuren erfolgt grundsätzlich mit Hilfe eines Kriterienrasters, welches sich bei der Vergabe der Punkte an den Standards der schriftlichen Abiturprüfung orientiert. Das gilt insbesondere für die Gewichtung der einzelnen Aufgaben. Bei der Notenbildung ist der in der schriftlichen Abiturprüfung übliche Punkteschlüssel zu verwenden.

Gemäß §13 (2) APO-GOSt führen Klausuren mit gehäuften Verstößen gegen die sprachliche Richtigkeit in der Einführungsphase zu einem Abzug von einem, in der Qualifikationsphase zu einem Abzug von zwei Notenpunkten. Dabei sind folgende Grundsätze zu beachten:
Abzug von einem Notenpunkt in der Qualifikationsphase: Einzelne Absätze sind frei von Verstößen gegen grundlegende Regeln der sprachlichen Richtigkeit. Die Fehler beeinträchtigen z. T. das Lesen und Verstehen.

Abzug von zwei Notenpunkten in der Qualifikationsphase (einem in der Einführungsphase): Einzelne Sätze sind frei von Verstößen gegen grundlegende Regeln der sprachlichen Richtigkeit. Die Fehler beeinträchtigen das Lesen und Verstehen stark.

Leistungsbewertung in der Sekundarstufe II - Sonstige Leistungen

Den sonstigen Leistungen im Unterricht kommt der gleiche Stellenwert zu wie den schriftlichen Leistungen. Unter den Begriff „Sonstige Leistungen“ fallen alle im Zusammenhang mit dem Unterricht erbrachen Leistungen außer Klausuren wie z.B.:
  • individuelle Leistungen innerhalb von kooperativen Lernformen / Projektformen,
  • Präsentationen, z.B. im Zusammenhang mit Referaten, Vorbereitung und Durchführung von Podiumsdiskussionen,
  • Protokolle,
  • Vorbereitung von Exkursionen, Archiv- oder Museumsbesuchen,
  • eigenständige Recherche (Bibliothek, Internet, Archiv usw.) und deren Nutzung für den Unterricht,
  • Erstellung eines Portfolios im Laufe der Qualifikationsphase,
  • Vorbereitung, Durchführung, Auswertung und Reflexion eines Zeitzeugeninterviews,
Die Facharbeit im zweiten Halbjahr des ersten Jahres der Qualifikationsphase ersetzt eine Klausur und fällt somit nicht unter die sonstigen Leistungen.

Insbesondere ab der Qualifikationsphase sollen die Schülerinnen und Schüler durch die Mitarbeit im Unterricht auf die mündliche Abiturprüfung vorbereitet werden.


Kompetenzerwartungen der Klasse 6
Sachkompetenz Methodenkompetenz Urteilskompetenz Handlungskompetenz
  • charakterisieren den historischen Raum als menschlichen Handlungsraum in Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft
  • kennen die Zeit als Dimension
  • beschreiben epochale kulturelle Errungenschaften und wesentliche Herrschaftsformen der jeweiligen Zeit (z.B. Vergleich Altsteinzeit und Jungsteinzeit, ägyptische Hochkultur)
  • kennzeichnen die Formen der Überlieferung durch Überreste (z.B. Übergang von Stein- zu Metallzeit)
  • beschreiben wichtige Gruppen in den jeweiligen Gesellschaften (Schaubild der ägyptischen Gesellschaft)
  • Beschreiben epochale kulturelle Errungenschaften der altgriechischen Polis
  • erzählen und informieren exemplarisch über Lebensbedingungen und kulturelle Kontakte in antiken Großreichen (z.B. Vergleich Athen und Sparta)
  • verfügen über ein erstes Grundverständnis zentraler Dimensionen und Fachbegriffe (Herrschaft und Gesellschaft im Imperium Romanum)
  • erzählen und informieren exemplarisch über Lebensbedingungen und kulturelle Kontakte in antiken Großreichen (Bsp. Alexander der Große)
  • beschreiben wichtige Gruppen in der mittelalterlichen Gesellschaft, ihre Funktionen, Rollen und Handlungsmöglichkeiten (Bsp. das Reich der Franken und mittelalterliche Ständeordnung)

  • unterscheiden zwischen historischen Quellen, Quellenarten und Schulbuchtexten
  • beschreiben gegenständliche Quellen im Hinblick auf ihre Beschaffenheit
  • untersuchen Geschichtskarten (Bsp. Karten zu den Feldzügen Alexanders des Großen)
  • untersuchen Schaubilder
  • befragen Textquellen
  • beschreiben in Bildquellen Einzelheiten, stellen deren Zusammenhänge dar und erklären ansatzweise, welche Wirkung die Darstellung hat (Bsp. Gemälde zu Caesars Ermordung)
  • unterscheiden zwischen historisierenden Spielfilmen und Dokumentarfilmen
  • strukturieren und visualisieren einen historischen Gegenstand bzw. ein Problem mithilfe graphischer Verfahren (Bsp. Lehenswesen und Grundherrschaft)

  • unterscheiden in einfacher Form zwischen Belegbarem und Vermutetem
  • vollziehen Motive und Bedürfnisse und Interessen von betroffenen Personen und Gruppen nach (z.B. religiöse Vorstellungen in Steinzeit und bei den Ägyptern, Motive der Römer bei der Ausdehnung ihres Imperiums)
  • erklären in einfacher Form Zusammenhänge zwischen politischen und sozialen Ordnungen (Bsp. Einteilung in Steuerklassen im antiken Griechenland und der darauf basierenden politischen Ordnung)
  • betrachten historische Situationen und Ereignisse aus verschiedenen Perspektiven (Bsp. Blick von Eroberten und Eroberern auf Feldzüge)
  • verdeutlichen im Kontext eines Falles und Beispiels mit Entscheidungscharakter, Möglichkeiten, Grenzen und Folgen zeitgenössischen Handelns (Bsp. Kaiser und Papst im Kampf um die Macht)

  • gestalten auf der Grundlage ihres geschichtlichen Wissens Rollen in Spielsituationen sachgerecht nach und sind in der Lage, sich in andere hinein zu versetzen (Bsp. Caesars Ermordung als Gerichtsverhandlung)

Kompetenzerwartungen der Klasse 8
Sachkompetenz Methodenkompetenz Urteilskompetenz Handlungskompetenz
  • ordnen historisches Geschehen, Strukturen und Personen grob-chronologisch, räumlich und sachlich/ thematisch ein
  • entwickeln Deutungen auf der Basis von Quellen und wechseln die Perspektive, so dass diese Deutungen auch den zeitgenössischen Hintergrund und die Sichtweisen anderer adäquat erfasst
  • wenden grundlegende historische Fachbegriffe sachgerecht an
  • benennen Schlüsselereignisse, Personen und charakteristische Merkmale einzelner Epochen und Gesellschaften
  • beschreiben wesentliche Entwicklungen im Zusammenhang, unterscheiden zwischen Ursache und Wirkung

  • wenden elementare Schritte der Interpretation von (Text-) Quellen und der Analyse von Sekundärliteratur sach- und themengerecht an
  • erfassen unterschiedliche Perspektiven sowie kontroverse Standpunkte und geben sie zutreffend wieder
  • beschaffen selbstständig Informationen aus schulischen wie außerschulischen Medien, recherchieren in Bibliotheken und im Internet
  • nutzen grundlegende Arbeitsschritte zur sach- und fachgerechten Informationsentnahme und Erkenntnisgewinnung aus Bildquellen – hier Herrschaftsbilder und Karikaturen - Statistiken, Verfassungsschemata
  • vergleichen Informationen, stellen Verbindungen zwischen ihnen her und erklären Zusammenhänge
  • formulieren Fragestellungen, entwickeln Hypothesen

  • analysieren, vergleichen, unterscheiden und gewichten in Ansätzen das Handeln von Menschen im Kontext ihrer zeitgenössischen Wertvorstellungen und im Spannungsfeld von Offenheit und Bedingtheit
  • analysieren und beurteilen Sachverhalte im Hinblick beabsichtigte und unbeabsichtigte Nebenfolgen sowie ideologische Implikationen.
  • beurteilen Argumente aus historischen Deutungen kriteriengeleitet.

  • gestalten geschichtliche Ereignisse oder Entscheidungssituationen sachgerecht nach
  • thematisieren Alltagshandeln in historischer Perspektive
  • wenden erlernte Methoden konkret an, formulieren Deutungen, bereiten sie für die Präsentation vor Öffentlichkeit vor und vertreten sie nach außen


Kompetenzerwartungen der Klasse 9
Sachkompetenz Methodenkompetenz Urteilskompetenz Handlungskompetenz
  • beschreiben wesentliche Umbrüche (z.B. auf dem Weg zur modernen Industriegesellschaft)
  • analysieren Zusammenhänge zwischen Vergangenheit und Gegenwart (...) (z.B. soziale Ungleichheit zur Zeit der Industriellen Revolution und heute)
  • ordnen historisches Geschehen, Strukturen und Personen ein (z.B. Konrad Adenauer, Besatzungszeit etc.)
  • benennen Schlüsselereignisse, Personen und charakteristische Merkmale dieser Epochen und Gesellschaften (z.B. den 30.1.1933, Karl Marx)
  • entwickeln Deutungen auf der Basis von Quellen und wechseln die Perspektive, sodass diese Deutungen auch den zeitgenössischen Hintergrund und die Sichtweisen anderer adäquat erfassen (z.B. Versailler Vertrag, Debatte zur Kinderarbeit)

  • beschaffen selbstständig Informationen
  • nutzen grundlegende Arbeitsschritte zur sach- und fachgerechten Informationsentnahme und Erkenntnisgewinnung aus Bildquellen, Flugblättern etc. (z.B. bei der Analyse von Wahlplakaten, Propaganda etc.)
  • unterscheiden zwischen Begründung und Behauptung, Ursache und Wirkung (...) (z.B. Vertrag von Versailles, Aufstieg der NSDAP, Mauerbau in Berlin etc.)
  • erfassen unterschiedliche Perspektiven sowie kontroverse Standpunkte und geben sie zutreffend wieder (z.B. Debatte um die Appeasement Politik GB, deutsche Wiederbewaf­fnung etc.)

  • beurteilen Argumente aus historischen Deutungen kriteriengeleitet
  • analysieren und beurteilen Sachverhalte im Hinblick auf Interessenbezogenheit, beabsichtigte Nebenfolgen sowie ideologische Implikationen
  • analysieren, vergleichen, unterscheiden und gewichten in Ansätzen das Handeln von Menschen im Kontext ihrer zeitgenössischen Wertvorstellungen
  • berücksichtigen in ihrem Urteil die historische Bedingtheit der eigenen Lebenswelt (…) (z.B. Appeasement Politik GB, deutsche Teilung etc.)
  • formulieren in Ansätzen begründete Werturteile (…) (z.B. zur Kinderarbeit, Krieg als legitimes Mittel der Politik etc.)

  • thematisieren Alltagshandeln in historischer Perspektive (z.B. im Zusammenhang mit der Sozialen Frage)
  • - wenden erlernte Methoden konkret an, formulieren Deutungen, bereiten sie für die Präsentation vor Öffentlichkeit auf (z.B. anhand von Kurzpräsentationen zu verschiedenen Themen)
  • wenden erlernte Methoden konkret an, formulieren Deutungen und präsentieren historische Sachverhalte problemorientiert, sach- und adressatengerecht (z.B. anhand von Kurzpräsentationen zu verschiedenen Themen, szenischem Spiel, narrativem Schreiben)



Autorisation: Fachkonferenz Geschichte
Letzte Änderung: 14.06.2014