Schulprogramm Profilmerkmale Bilinguales Lernen Baustein-Modell (2009 - 2015)
Bilinguales Lernen - Ausgelaufenes Baustein-Modell I

Das hier dargestellte Modell war gültig für alle Jahrgänge, die sich ab dem Schuljahr 2009/10 bis zum Schuljahr 2015/16 in der Sekundarstufe I befanden:

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Wesentliche Kennzeichen des Baustein-Modells sind:
  • Alle Schüler sind in der Sekundarstufe I in den bilingualen Unterricht pflichtmäßig einbezogen. Der bilinguale Sachfachunterricht erfolgt in den Fächern Politik und Geschichte.
  • Der Englischunterricht in der Sekundarstufe I berücksichtigt bei den didaktischen Entscheidungen das Ziel, alle Schüler zur Anwahl bilingualer Sachfachkurse in der Oberstufe zu befähigen.
    • In den Stufen 5, 6 und 7 wird auf der Grundlage des Lehrwerk-Wortschatzes ein sachfachliches Glossar entwickelt.
    • In den Stufen 8 und 9 wird eine sachfachliche Orientierung der Stoffauswahl vorgenommen. Dabei werden geeignete Themengebiete vorbereitend für den bilingualen Sachfachunterricht akzentuiert.
  • In den drei aufeinanderfolgenden Halbjahren 8.2, 9.1 und 9.2 wird der muttersprachlich deutsche Sachfachunterricht um jeweils eine bilinguale Unterrichtsstunde ergänzt.
    • Jedes der zwei Fächer wird ein Halbjahr lang mit dieser fremdsprachlichen Ergänzungsstunde begünstigt.
    • Der bilinguale Ergänzungsunterricht behandelt Themengebiete, welche sich aufgrund ihrer Inhaltlichkeit insbesonders als Gegenstand bilingualen Lernens anbieten (z.B. „Imperialism“ oder „Industrialization“). Dabei können auch Inhalte, die  im deutschsprachigen Unterricht behandelt werden, mit einer zusätzlichen Perspektive versehen werden.
    • Der Lehrplan des deutschsprachigen Sachfachunterrichts bleibt bis auf zeitliche Verschiebungen unberührt.
Wenn es die Personalressourcen gestatten, soll der Englischunterricht in den Stufen 5 und 8 um jeweils eine Stunde verstärkt werden.
  • Die Ergänzungsstunde in der Stufe 5 soll einerseits dem Ausgleich unterschiedlicher Voraussetzungen, andererseits einer Konsolidierung der sprachlichen Basis für den Sachfachunterricht dienen.
  • Die Ergänzungsstunde in der Stufe 8 gestattet es dem Englischunterricht, die Akzentuierung des Sachfachaspekts ohne Abstriche am  Fachlehrplan vorzunehmen.

Vorteile des Baustein-Modells gegenüber dem Zug-Modell

  • Schüler können sich „spät“, das heißt, am Ende der Sekundarstufe I für eine bilinguale Laufbahn in der Oberstufe entscheiden. Beim Zug-Modell müssen sich Schüler und Eltern bereits vor dem Eintritt in die gymnasiale Laufbahn für oder gegen das bilinguale Lernen entscheiden.
  • Die Hinwendung zu den bilingualen Angeboten der Sekundarstufe II erfolgt auf der Grundlage eigener Lernerfahrung in der Sekundarstufe I. Beim Zug-Modell erfolgt die Hinwendung zu den bilingualen Angeboten auf der Grundlage von Spekulationen hinsichtlich Neigung, Belastbarkeit und Lernfähigkeit am Ende der Grundschulzeit.
  • Die Leistungsfähigkeit der Schüler ist kein Kriterium für die Zusammensetzung der Parallelklassen einer Stufe. Beim Zug-Modell erfolgte wegen der Aufnahmekriterien für die bilingualen Klassen indirekt eine Leistungsdifferenzierung im Sinne des „streaming“.
  • Das bilinguale Lernen hat auch hinsichtlich der Frequenz keinen Einfluss auf die Klassenbildung innerhalb einer Stufe. Beim Zug-Modell konnte sich abhängig von der Anwahl des bilingualen Zuges die Frequenz der bilingualen Klasse sehr stark von den Frequenzen der Regelzug-Klassen unterscheiden.
  • Es gibt kein Problem der „einseitigen Durchlässigkeit“ der Schullaufbahn. Beim Zug-Modell konnten Schüler den bilingualen Zug zwar „während der Fahrt verlassen“, jedoch nicht „aufspringen“. Diese Eigenschaft hat nicht unbedeutenden Einfluss auf die Entwicklung der Frequenz einer bilingualen Klasse beim Durchlauf durch die Sekundarstufe I.
  • Die personelle Basis für die Einrichtung von bilingualen Oberstufenkursen wird auf die gesamte Stufe ausgedehnt. Beim Zug-Modell fußte die Bildung der bilingualen Oberstufenkurse lediglich auf einer in der Regel kleiner gewordenen Klasse.
  • Alle Schüler können sich Synergie-Effekte bei der Fächerbelegung in der Gymnasialen Oberstufe zueigen machen. Mit der Belegung eines bilingualen Oberstufenkurses kann gleichzeitig die Belegungsverpflichtung für ein gesellschaftswissenschaftliches Fach und eine zweite Fremdsprache abgedeckt werden.
  • Die Förderung bilingualen Lernens ist ein profilierendes Merkmal (Wahlkriterium) der gesamten Schule.
  • Alle Schüler dürfen sich hinsichtlich ihrer fremdprachlichen Entwicklung gleich gefördert fühlen. Beim Zug-Modell gab es bei den Schülern und Eltern des Regelzweiges in nicht unbeträchtlichem Maße Argwohn, Neid und Enttäuschung hinsichtlich möglicher Bevorzugungen der Schüler des bilingualen Zweiges.
Ein wesentliches Aspekt lässt sich nicht in das oben dargestellte Schema einordnen: Beim Wechsel vom Zug-Modell zum Baustein-Modell muss zugunsten der höheren fremdsprachlichen Performanz (B2) vieler Absolventen die Exzellenz weniger Absolventen (C1) aufgegeben werden.



Autorisation: Schulleitung und Fachkoordination
Letzte Änderung: 05.05.2016